10/17/2007

Literarischer Text vs. Blog

Ich belege dieses Semester einen Kurs in literarischem Schreiben. Ich dachte mir einfach, dass es nach all den Jahren Zeit ist auch mal mit kontinuierlichem (ist das überhaupt richtig geschrieben) Feedback zu arbeiten.
Letzte Woche dachte ich noch, dass die eine Veranstaltung dazu ganz lustig werden könnte, doch heute ist mir die Lust zeitweise doch ein wenig vergangen.
Jede Woche sollen ein oder zwei Studenten einen ihrer Texte vorstellen (er muss autobiographisch) sein. Ich war leicht verwundert, dass sich vor einer Woche sofort zwei Freiwillige gefunden haben. Nicht mal für Geld hätte ich mich als Erste einer Gruppe von 80 (???) Leuten ausgesetzt. Aber wie gesagt, es fand sich jemand.

Mutig stellte Robert heute auch seinen Text vor, den ich persönlich gar nicht mal so schlecht fand. Klar, man kann definitiv dran arbeiten, aber das ist ja mit den meisten Texten so. Die Idee des Co-Referenten finde ich dabei gar nicht mal so schlecht. Dann hört man erstmal gleich die Meinung einer Person und die Diskussion kommt (wie ich heute gesehen habe) leichter in Gang.
Aber wie unfair ist es bitte dem Autor gegenüber sofort mit den negativen Dingen anzufangen? Haben diese Leute nicht gelernt, dass man immer erst die positiven Aspekte nennt und dann Verbesserungsvorschlähe gibt? Sprich, haben sie schon jemals etwas von konstruktiver Kritik gehört?
Okay, das hat mich noch gar nicht mal so sehr aufgeregt. Viel schlimmer fand ich eine Äußerung des Dozenten.
Robert's Text wurde durch seine Co-Referentin mit einem Blog-Eintrag verglichen, was in gewisser Weise ja auch stimmt und wo Robert selbst auch zustimmte. Er wollte dann aber auch wissen, was denn nun der Unterschied sei zwischen einem Literarischen (autobiographischen) Text und einem Blog wäre.
Treichel's Blick war echt nicht schlecht. Er hatte noch nie von einem Blog gehört und war von einem Block ausgegangen. Daran ist ja prinzipiell gar nichts auszusetzen. Nicht jeder muss von diesem ja doch eher neuerem Phänomen wissen.
Es war jedoch mehr als dreist, dann trotzdem eine Wertung abzugeben. Noch dazu eine, die Blogs mehr als nur mies machte. Hallo? Was soll dieser Mist? Etwas nicht kennen und trotzdem schlecht machen? Sowas geht ja nun mal gar nicht.

Und mal ehrlich, es gibt mehr als einen Autor, der mittlerweile ebenfalls auf einen Blog zurückgreift und wenn es nur darum geht darüber zu schreiben, was man für Probleme mit dem schreiben hat.

Okay, Treichel ist mir sowieso schon unsympathischer, nachdem ich angefangen habe sein Buch zu lesen. Mehr dazu später...

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