Unglaublich aber war, gestern Abend fand das letzte Konzert in diesem Jahr für mich statt. Dafür stand die ganze letzte Woche im Zeichen der Live-Events.
Angefangen habe ich mit Fresh Rock 2008 in Chemnitz. Ein Ticket - vier Bands: Neon Light (glaube zumindest, dass die so hießen), i.O (f.k.a. Guano Apes), Jennifer Rostock und Revolverheld.
Als Neon Light auf die Bühne kamen und anfingen zu spielen war das Publikum doch etwas geschockt. Als Musik würde ich das, was die Jungs auf der Bühne fabriziert haben, jedenfalls nicht bezeichnen. Jule hat es als "übersteuerten Krach" beschrieben, was ziemlich treffend ist. Selbst der Tontechniker stand gelangweilt am Bühnerand (später stellte ich fest, dass er sowieso nur "geborgt" war). Wir waren ihm ganz dankbar, dass er regelmäßig Zettel für die Band hochhielt, wie lange sie noch spielen durften. Leider hielten sich diese Möchtegern-Rocker da nicht dran und haben bewusst einfach weitergespielt.
Nachdem sie endlich von der Bühne verschwunden waren und der Umbau beendet war, kamen dann i.O. Wir wussten zwar, dass es sich um die Guano Apes handelte, wussten jedoch nicht, warum sie unter neuem Namen auftreten. Das war schnell geklärt: An der Stelle der früheren Frontfrau Sandra Nasic stand nun Charles Simmons (ein Amerikaner, der bisher eher R'n'B und Soul Musik gemacht hat). Klasse Musik und im Vergleich zu Neon Light eine Steigerung um 600%.
Danach kamen dann Jennifer Rostock. Auf den Auftritt hatte ich mich eigentlich gefreut. Ich kannte bereits ein paar Mitschnitte und die hatten mir gefallen. Leider konnten sie meine Erwartungen nicht 100%ig erfüllen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich von i.O. unglaublich begeistert gewesen bin.
Als letztes dann Revolverheld. Der Grund, warum wir überhaupt nach Chemnitz gefahren sind. Nach zweimonatiger Pause hatte ich zunächst zwar keine Lust auf das Konzert, aber meistens werden die dann doch am besten. So war es dann natürlich auch! Jo, Kris, Niels, Jakob und Flo haben die Bühne wie immer gut gerockt. Das Publikum war ziemlich klein und dementsprechend auch ziemlich ruhig. Davon haben wir uns aber nicht stören lassen und haben wie immer unser Ding durchgezogen und haben mitgerockt.
Nach dem Konzert wurde mir dann ein wenig anders, denn mir wurde bewusst, dass wie ja noch wieder zurück nach Leipzig mussten und am nächsten Tag die Uni wieder anfing. Im Bett war ich dann gegen drei und aufgestanden bin ich bereits im sechs wieder. Dieses „Thema“ sollte sich dann auch durch die Woche durchziehen.
Weiter ging es dann am Mittwoch Abend. Da bin ich zwar zu keinem Konzert gegangen, aber es war trotzdem genauso gut. Ich war bei der Lesung von Ralf Schmitz. Bis kurz vor Beginn wusste ich nicht mal genau woraus er lesen würde. Das er ein Buch mit dem Titel „Schmitz Katze“ geschrieben hatte, in dem es genau darum ging – um seine Katze, war an mir vorbei gegangen.
Obwohl ich ein Hundemensch bin, war ich begeistert von dem, was er da so vortrug. Dass er nicht die ganze Zeit sitzen blieb, verwunderte mich dabei nicht so sehr. Der Mann ist wie ein Flummi und genau so sprang er auch immer wieder aus seinem Sessel auf, um seine Geschichten aus dem „Stehgreif“ zu erzählen.
Die Nacht wurde dann auch wieder etwas kürzer, einfach aus dem Grund, dass ich das Buch nicht weglegen konnte. Aber zum Glück musste ich Donnerstag ja erst um elf an der Uni sein.
Freitag stand dann erneut Revolverheld auf dem Plan. Dieses Mal ging es nach Jena. Irgendwer hat gemeint, dass die Jungs in diesem Herbst einmal quer durch die häßlichsten Städte getourt sind. Da könnte was dran sein. Neben Chemnitz und Jena standen auch Brmeberhaven, Darmstadt und Recklinghausen mit auf der Liste.
Der Tag fing jedoch schon lange vor dem Konzert an. Aufgestanden bin ich um fünf. Ich musste noch ein bisschen was erledigen bevor ich um elf an die Uni musste. Um drei wollten wir dann eigentlich los fahren. Das ist nicht so ganz was geworden (ich war Schuld). Um halb vier ging es dann aber los.
Um fünf – also nach zwölf Stunden auf den Beinen – kamen wir in Jena an. Daniela war schon da und so war uns der Platz weit vorne gesichert. Nachdem mein Navi mich mal wieder verwirrt hat, haben wir das F-Haus dann aber doch ziemlich zügig gefunden.
Nach zwei Stunden in der Kälte warten, durften wir dann rein. Gott sei Dank! Jetzt hieß es aber wieder eine Stunde warten bis die Support Band Revolving Door auf die Bühne kam. So schlecht, wie Neon Light am Sonntag gewesen waren, so klasse war diese Band bestehend aus drei Mädels an Gitarren, einem Gitarristen und einem Drummer. In meinen Augen haben die fünf bereits gute Stimmung gemacht, was bei der Größe des Publikums gar nicht so leicht war.
Für die Jungs von Revolverheld muss es doch ein bisschen deprimierend gewesen zu sein, auf die Bühne zu kommen und einen halbleeren Saal zu sehen. Daniela hatte er erzählt, dass die Jungs am Abend zuvor in Darmstadt von Publikum begeistert waren (ich glaub’s erst, wenn ich es selber erlebe), also dachten wir uns, da müssen wir mithalten. Nun ist das F-Haus nun leider nur halb so groß wie die Centralstation. Daniela, Katha und ich gaben trotzdem unser besstest, was in Anbetracht der Tatsache, dass wir alle drei viel zu wenig geschlafen hatten und schon wieder viel zu lange wach waren, doch einiges war. Ich weiß selbst nicht genau wie, aber wir haben durchgehalten, obwohl wir schon bei der Hälfte des Konzerts total geschafft waren.
Dafür wurden wir dann aber auch belohnt. Daniela bekam Jo’s Handtuch (worauf ich gut und gerne verzichten kann) und ich einen von Jakob’s Drumsticks (den ich auch wirklich haben wollte). Anschließend noch Autogramme geholt und Fotos gemacht und dann war das letzte Revolverheld-Konzert für dieses Jahr auch schon zu Ende.
Gestern war dann der Abschluss für die gesamte Saison: James Blunt in der Arena Leipzig. Wieder einmal machte mich der Support sprachlos und wieder einmal in negativem Sinn. Leider schien das gar nicht vorbei gehen zu wollen.
Nach einer etwas längeren Umbauphase ging es dann auch los. Während ich mich bei der Vorband noch verzweifelt in ein Pohlmann oder Revolverheld Konzert gewünscht haben, war das schnell vergessen, als James Blunt auf der Bühne stand.
Wie immer war es einfach klasse, nur leider viel zu kurz. James Blunt spielt eben doch in einer anderen Liga als Pohlmann und Revolverheld. Da liegen einfach Welten dazwischen.
Leider ist das jetzt auch vorbei und zum ersten mal in zwei Jahren liegen keine Karten für die nächsten Konzerte bereit. Pohlmann hat bis jetzt keine neuen Termine bekanntgegeben und Revolverheld macht jetzt erst mal Pause, um an neuen Songs zu arbeiten. Da bleibt nur zu hoffen, dass diese Konzertpause nicht allzu lang wird bzw. zumindest schnell vergeht. So ganz weiß ich nämlich nicht, wie das so ganz ohne Konzerte werden soll. Schließlich ist die Liste der Konzerte, die ich in diesem Jahr besucht habe lang.
- Harlem Gospel Singers, Leipzig
- Pohlmann, Aschaffenburg
- Pohlmann, Saarbrücken
- Revolverheld, Erfurt
- Pohlmann, Frankfurt
- Revolverheld, Frankfurt
- James Blunt, Berlin
- Revolverheld, Berlin
- Revolverheld, Darmstadt
- Pohlmann, Darmstadt
- Pohlmann & Revolverheld, Oschersleben
- Gregor Meyle, Pohlmann, Clueso, Wünsdorf
- Revolverheld, Lichtenfels
- Pohlmann, Berlin
- Revolverheld, Berlin
- Revolverheld, Chemnitz
- Revolverheld, Jena
- James Blunt, Leipzig
Und in dieser Liste sind kleine Events, wie die MySpace-Party im Flower Power, das Campusfest und der Vorentscheid zum …Band Wettbewerb noch gar nicht mit eingerechnet.
Was mir aber auch auffällt ist, dass ich mit Ausnahme des letzten Konzertes immer erst fahren musste, um meine Lieblingskünstler live zu sehen.
2 Kommentare:
Männo, du bist ein "Concertaholic!" Wie kannst du das leisten? Ich hoffe, dass alle die Konzerten schön waren!
So teuer sind die Konzerte meistens nicht und für ein paar hatte ich die Karten auch gewonnen bzw. habe sie geschenkt bekommen.
Die Konzerte waren alle super. Es ist echt schade, dass jetzt länger nichts anliegt.
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